Montag, 30. April 2012

Wege

Viele Wege führen dahin.
Sind sie mein?
Was ist ihr Sinn?
Was ist ihr Sein?


Unter Bäumen entlang,
schon alles grün,
führt mich mein Gang,
ziehe dahin.


Wird Weg mich recht leiten?
Was ist mein Ziel?
Wer wird mich begleiten?
Wer ist's, der es will?





Gibt's eine Grenze auch?
Was sagt dieser Stein mir?
Schmetterlinge im Bauch?
Ich nie mehr frier!


Steh still hier am Deich,
Schafe schauen mir zu.
Das macht mich reich,
in mir ist Ruh'



Neu wird es nun werden
Leben beginnt an neuem Platz
Regenbogen steckt in der Erden,
finde wohl dort einen Schatz.


(c) Rolf Glöckner

Sonntag, 29. April 2012

Zorn

Zorn steigt auf,
krallt sich fest
Zeit nimmt seinen Lauf
gibt's ihm den Rest?


Ein Auge schon blind
kann nichts mehr sehen.
Warum dieser Zorn?
Kann er es verstehen!


Den Kopf schon rot,
ganz aufgeregt,
platzt, ist dann tot
wenn sich der Zorn nicht legt.

So hole Luft und atme tief,
nur so geht es dir besser.
Im Leben läuft so manches schief,
liefer dich nicht ans Messer!

Schau vielfach nur noch in die Welt
mit vielen, vielen Augen.
Der Blick ist dann nicht mehr vergällt
du kannst es mir wohl glauben.


(c) Rolf Glöckner




Mittwoch, 25. April 2012

Leben kehrt ein

Heut in der Früh
da sah ich dies'.
Das Leben kehrt zurück,
es mich ganz einfach stehen liess
und gab mir großes Glück.


Die süßen kleinen Federbälle,
es war, als wenn sie liefen,
kamen doch recht nicht von der Stelle,
wenn Entenpaar sie riefen.


Ein wenig weiter sah ich nun
die Gänse, die geblieben.
Mit Kinderstube friedlich ruhn,
bleibt mir gesund, ihr Lieben.


Denn Hunde laufen frei umher,
Gesetz sagt: "An die Leine"
Ihr lieben Eltern, ich wünsch sehr
ihr seid bald nicht alleine!



Denn erst im letzten Jahr, oh Graus
ein Küken wurd' gewildert
das halte ich nun gar nicht aus,
ich hab's schon mal geschildert.

Und auch den Enten wünsche ich Glück
die Zeiten sind gefährlich
und kehrt erwachsen ihr zurück,
ich glaub, das freut mich ehrlich.


(c) Rolf Glöckner

Dienstag, 24. April 2012

Ampel, Zeit zu kurz!

Jetzt muß ich rüber, Ampel grün,
ich, alt, geh meinen Trott.
ich kann mich, wie ich will, bemüh'n
schaff's nicht und komm in Not.



Die Ampel ist ganz plötzlich rot,
da kommt auch schon der Bus!
Wenn der nicht hält, dann bin ich tot,
ich bin doch nur zu Fuß!



Soll ich zurück, soll ich nach vorn?
Rollator macht nicht mit.
Ich glaub, jetzt bin ich ganz verlor'n
komm gänzlich aus dem Tritt.

Da jagt das erste Fahrzeug los,
ich bin  noch nicht mal drüben.
Das finde ich so nicht famos,
wär ich doch stehn geblieben!

Die Zeit zu queren eine Straße,
sie ist gewiss nicht lang
die's eingestellt, nach Formel's Maße
den' war dabei nicht bang.

Denn sie sind jung und und noch agil,
doch ich, ich bin schon alt.
Ihr Leute, sag ich hier zuviel?
Wart' drauf, dass es mal knallt.

So gebt den Ampeln Zeit hinzu
für unsere vielen Alten.
damit sie dann und ganz in Ruh
ohn' Hetz' den Weg gestalten.

Geschrieben wegen einiger Leserbriefe in der heutigen Nordwestzeitung

(c)  Rolf Glöckner

Montag, 23. April 2012

Schafe auf den Deich

Die Schafe, sie sind jetzt zurück,
der Frühling lässt sie frei.
Das ist für mich ein großes Glück
war wieder mal dabei.

So ruhig äsend, standen sie
am Ufer, an dem Fluß
der Freude voll, ging in die Knie
und tat den Fotoschuß.



Auch waren Schwarze mit dabei,
was wollte mir das sagen?
das ich ein selbiges wohl sei?
Sollt ich darob wohl klagen?



Vor Wochen sprachen sie mit mir,
gaben so manchen Rat,
damit ich nicht noch länger frier,
schön, wenn man Freunde hat.

Sie schauten, mähten mich dann an,
ich wunderte mich nur.
"Wir kennen Dich, Du lieber Mann,
begleite unsre Spur!"


(c) Rolf Glöckner

Siehe auch:  "Schafe sehen mich an" und "Schafe sehen mich an, eine Fortsetzung."
 

Sonntag, 22. April 2012

April April!

Der Monat mit dem schlechten Ruf,
das ist wohl der April.
Liegt auf den Menschen wie ein Fluch,
macht immer, was er will.


Mal dräut er wild, auch manchmal zahm
bringt Sonne, Wärme, Blüten
da halt ich an, und mir wird warm
tat mich jemand behüten?





Doch nun, aus heitrem Himmel dann
fällt nördlich schon der Regen,
im Süden, ach, da schau mal an
tut Sonne sich bewegen.



Und täglich spielt April mit uns
macht Wetterkapriolen,
doch ist es sicher nicht umsonst
er hat uns nichts gestohlen.

Im Gegenteil, er wecket auf
das Herz von liebem Wesen,
tut Freundschaft, Liebe obendrauf
Herz wird daran genesen.


So trifft man sich an solchem Schild
und sieht sich in die Augen.
Ich glaub, es ist ein schönes Bild,
muß fest nur daran glauben.

(c) Rolf Glöckner

Samstag, 21. April 2012

Odins Raben

Hugin und Munin,
Odins Raben, nachtschwarz.
Vögel des Todes?
Ratgeber in der Not?
Beobachter des Lebens?
Was sind sie?


Sie begleiten mich
auf meinen Wegen,
ihre rauhen Stimmen
zerstören den Gesang
der kleinen Sänger
und doch achte ich sie.
Sie rauben und morden
und doch achte ich sie.



Sie stehen mir bei,
schwarz wie die Nacht,
jedoch sie schenken Helligkeit mir,
sprechen Mut zu
zeigen mir den Weg
der mir vorgezeichnet ist.
Vieles, von dem sie mir
berichteten, wird sich bald
erfüllen.
Danke, Odins Raben,
danke für eure Bereitschaft,
mich zu führen. Wohin?
Man wird sehen.
Schon oft wandten sie sich mir zu,
gaben mir Rat
halfen
Warum?
Sie sind die Raben Odins,
sie sind besondere Wesen.



Sonne versinkt, Raben sind längst davon
doch Worte, die gesprochen, hallen nach,
brennen sich ein,
werden real.

(c) Rolf Glöckner

Mittwoch, 18. April 2012

Nein, das nicht...

Ich schreibe nicht, was ihr wohl denkt,
leg jetzt den Kopf zur Seite,
die Hände vor der Stirn verschränkt,
schau einfach in die Weite.


Schreib über Wolken, Untergänge
Träum oft von meinem Mond
und denk, ob es mir wohl gelänge,
zu seh'n, wer in der Ferne wohnt.



Schreib auch ganz gern von der Natur
die will ich sehr geniessen.
Von Tieren, neben meiner Spur,
nur Menschen, sie verdriessen.




Ich schreib nicht gern von Politik,
da wird zu viel belogen
davon halt ich kein großes Stück,
sie hab'n zu oft betrogen.


So schaue ich die Blumen an,
der Frühling bringt sie wieder
ich träume tief und dann und wann
hör ich sehr schöne Lieder



 

So träume ich mich jetzt davon,
möcht fühlen Dich bei mir.
Das wäre mir ein rechter Lohn
und ich dann nicht mehr frier.

So liebe Sonne, geh nun heut
um morgen neu zu scheinen
für uns und viele and'reLeut,
mach Himmel nicht mehr weinen.


(c) Rolf Glöckner






Dienstag, 17. April 2012

Blickwinkel

Ein jeder Mensch betrachtet unsre Welt
aus seiner eignen Sicht
ob immer das ihm so gefällt,
das weiß das Menschlein nicht.


Ob dieser kleine Vogel hier
entspricht der ganzen Welt?
Wo bleibt denn noch ein andres Tier?
Hast Du's nicht mitgezählt?


Er steht ganz stolz in seiner Au,
hast du ihn dort gesehen?
Ganz oft sieht man ihn nicht genau,
dann lass es doch geschehen.

Ist es der Blick auf Deine Stadt?
Bedeutet er die Welt?
Ist's nicht noch mehr, das du gehabt?
Gibt's etwas, was Dir fehlt?


Der eine Mensch heimwärts gewandt,
der  and're schaut hinweg.
Schaut auf ein fernes, fremdes Land
Soll sein ein neuer Weg.



So schau denn Mensch, schau weit voraus,
das Glück kannst jetzt erlangen
geh einfach in die Welt hinaus
nimms Glück einfach gefangen.

(c) Rolf Glöckner

Montag, 16. April 2012

Fürchterliches aus "Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten..."

- Fürchterliche Ballade in drei schauderhaften
Abteilungen

aus: „Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten“



Der Saal erglänzt im hellsten Kerzenstrahle
und lust’ger Sang ertönt aus jeder Kahle.
Und Tänzer fliegen auf der Freude Schwingen;
Doch ein Herz klopft voll Kummer und voll Bingen.

Es ist das Herz der Fräulein Leonore,
des Fräuleins mit dem rabenschwarzen Lockenhoore.
Leonoren sah man mit dem Ritter Kunzen
schon etliche Gallops zusammen tunzen.

Das sah auch Ritter Veit und Eifersucht
ward gleich in seiner wilden Brust entfucht.
Zu Kunzen geht er hin und sagt ihm grimmig:
„Gleich gehst Du mit mir oder Gott verdimm mich!“

Der Garten glänzt im hellsten Morgenstrahle
und aus den Zweigen tönt das Lied der Philomale.
Der Ritter Veit zieht seine Klinge nackigt
und steht voll Mordgier in dem dunklen Dackigt.

Der Ritter Kunz naht jetzt und fragt: „Was soll ich?“
Da sagt sein Feind: „Dein Schwert zieh oder Deinen Dollich!“
Da sagt im Ritter Kunz: „Du willst mir trumpfen?
Ich spotte Dein! Auf lass uns blutig kumpfen!“

Schon fechten sie in wildentbranntem Trotzen
das durch die Nacht die scharfen Schwerter blotzen.
Und ehe fünf Minuten noch verstrichen,
da lagen beide jämmerlich durchstichen.

Kaum hörte man im Saal Geklirr der Klingen
so deckte Leichenblässe alle Wingen.
Schnell stürzet alles nach der dunklen Grotte
und siehet bald was sich ereignet hotte.

Leonore ruft: „Weh mir, ich komm zu späte!
Sie liegen beide tot in ihrem Bläte.
So ruft die Jungfrau, tugendreich und edel
und nimmt aus ihren Haaren eine spitze Nedel.

Blickt in den Mond mit Schauder und mit Grausen
und stößt die Nadel tief in ihren Bausen.
Und Alles sieht mit Angst und mit Entsetzen
der Jungfrau rotes Blut hochaufwärts spretzen.

Schon sinkt sie hin, die soviel Anmut hatte
und auf zwei Leichen lieget jetzt die dratte.

Aus wilder Eifersucht entstehet immer
Not, Drangsal, Trübnis, Pein und großer Jimmer.
Was das Geschick auch Böses mag verhängen,
man tut nicht recht, sich selbsten umzubrängen.

Aus: "Deutschlands Leierkasten"

Sonntag, 15. April 2012

Bahnhof

Dies groß Gemäuer betret ich bald
ein Zug, da steig ich ein.
Er fährt und mir ist gar nicht kalt
weit soll die Reise sein.



Die Reise an ein fernes Ziel,
sie führt mich von hier fort
ich möchte gehn, doch nein, ich will
an andren, schönren Ort.

Der große Turm, er winkt mir zu
gibt Abschied mir hinein
in mir ist eine große Ruh,
so soll es für mich sein


Die Welt, sie fliegt ganz schnell vorbei
und manchmal hält der Zug.
Ich sitze, schau und fühl mich frei
doch ist's mir nicht genug.

Magnetisch zieht mich etwas an
was ist mit mir gescheh'n?
Was treibt denn mich in diese Bahn?
Was will ich denn wohl sehn?

Möcht wandern in des Berges Land
wo schwarz der Tann aufsteigt
da ist mir vieles unbekannt
Wer mir dort Schönes zeigt?

So träume ich mich nun hinein
in eine fremde Welt
möcht fern von hier nun einmal sein
ich glaub, dass es gefällt.

Die große Uhr, sie tickt die Zeit
die es noch dauern wird.
Im Inneren bin ich bereit
dem Weg, der mich bald führt.


(c) Rolf Glöckner